Wir teilen unsere Arbeit in Stücke und können somit alle etwas tun.

MVO-Westland

Wir arbeiten mit vielen Menschen und sehr flexiblen Arbeitszeiten. Wie macht man das? Durch die Arbeit in kleine Stücke zu verteilen und doch gut zusammen zu arbeiten! Das haben wir von unserer Zusammenarbeit mit den Werkstätten gelernt. Jeder möchte gerne arbeiten, aber es sollte auch eine gute Balance bestehen, zwischen Arbeit und Privatleben. Menschen sollten schließlich Zeit für ein Hobby haben, wie z.B. das Einrichten eines  schönen Aquariums!Deshalb glauben wir nicht so sehr an die Formel: "Eine wichtige Person trägt das Unternehmen".

Überstunden machen, Arbeitswochen von 60 Stunden? Wir wollen nicht behaupten, dass Bert und Petra das noch nie gemacht haben, aber es ist nicht der Weg. Zusammenarbeit mit vielen Menschen, die alle ihre eigenen Talente besitzen. Menschen, die zu Zeiten arbeiten können, die ihnen entsprechen und wenn es nötig ist, und Menschen, die jeweils ihr eigenes Stück Verantwortung übernehmen. So stellen wir uns die Zukunft vor. 

Wie macht man dieses? 

Wir haben hierzu sehr viel gelernt von unserer Arbeit mit den Werkstätten für  Menschen mit Behinderungen. 

In den vorherigen Jahren haben wir schon mehrmals versucht, einem oder mehrere Menschen mit Behinderung  einen Arbeitsplatz bei SonGrow zu geben. Das gelang leider nicht. Nach ein oder zwei Wochen warfen diese Menschen das Handtuch in den Ring und gingen traurig  nach Hause. Warum?

  • Das Gewächshaus waren zu groß. Es gab keinen eigenen Platz.
  • Die Arbeit war zu kompliziert. Es musste auch vorbereitet und aufgeräumt werden.
  • Es gab zu viele Leute in der Kantine. Das war beängstigend.
  • Die Menschen waren einsam. Niemand konnte wirklich mit ihnen reden. 

Und doch hatten wir Tätigkeiten, die für diese Menschen geeignet waren. 

Wir machten selbst diese Arbeit auch am Samstag, aber dann in der Form eines Spiels. Wer kann die meisten Etiketten auf ein Stöckchen befestigen? Wer stellt die meisten Töpfe in eine Palette? Diese kleinen Arbeits-Wettspiele waren ziemlich lustig, aber für Menschen mit Behinderung ist das wirklich der falsche Weg! Die Belastung eines Wettstreits, in dem man nur gewinnen kann, indem man zusammenarbeitet und Entscheidungen trifft. Das ist genau das, was Menschen mit Behinderung oft nicht können.

Also, was mussten wir dann machen?

Hier ein Film über die Zusammenarbeit mit den Werkstätten!

Zusammen mit einem Praktikanten, unserem Begleiter von der Werkstatt und einem Supervisor von Middin (Pflege-Organisation in der Provinz Süd-Holland) haben wir überlegt, wie wir die beste Sicherheit bieten könnten. Das führte zu einem guten Report und vielen guten Ideen, die wir auch für den Rest des Unternehmens anwenden können. Speziell für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung bedeutet dies:

  • Die Menschen arbeiten neben uns, nicht mit uns. Wir gebrauchen dieselben Räumlichkeiten, aber zu verschiedenen Zeiten.
  • Die Kantine ist also auch wirklich ein eigener Ort für die Pausen. Manchmal trinken wir eine Tasse Kaffee zusammen, aber sind nicht während der ganzen Pause dabei.
  • Die Arbeit ist aufgeteilt in ganz kleine, überschaubare Stückchen.
  • Selbst zu nehmende Entscheidungen sind eingeschränkt oder mit sehr guten Fotos und Beschreibungen erklärt.
  • Wenn wir Party machen, feiern wir wohl zusammen und genießen auch zusammen, wenn der bevorzugte Fußballverein  gewonnen hat.
  • Und das Wichtigste ist natürlich: die fantastischen Trainer  und der Supervisor von Middin kennen diese Menschen gut, begleiten, unterstützten und fördern sie. Diese Begleiter verrichten fantastische Arbeit! Sie lassen ihre Mitarbeiter strahlen! 

Dies ging so gut, dass wir einen Teil der Arbeit sogar an soziale Arbeitsplätze in der Umgebung auslagern konnten. 

Auf diese Weise wird die Arbeit natürlich viel langsamer getan, als wenn wir dies während eines Spiels selber machen würden. Aber es wird so super genau getan, so "liebevoll“ und durch die große Anzahl der Menschen doch auch wieder so zuverlässig, dass dies eine sehr gute Lösung ist! 

Um noch kurz zurück zu kommen auf den Tagesbetrieb: 

Hier ist das Leben weniger strukturiert und weniger einfach. Wir haben inzwischen jedoch gelernt, dass sehr viele Tätigkeiten aus kleinen Teilstücken besteht!

  • Wenn man ein Foto von einem aufgeräumten Schrank sieht, dann kann man viel schneller aufräumen, denn man sieht wo alles hingehört.
  • Wissen Sie genau, wie eine Karre auf Rädern funktioniert? Dann können Sie erklären, warum die Karre manchmal umfällt (BEVOR es diesem neuen Mitarbeiter passiert ist).

Klinkt sehr einfach, aber man muss die Erfahrungen all dieser Menschen behalten, verständlich machen und vor allem TEILEN! 

Dank unserer Arbeit mit den Werkstätten haben wir dies gelernt und in unseren Verfahren und den Informations- und Coaching-Systemen verarbeitet. Hierüber können Sie mehr lesen unter unserem Thema: TEAMARBEIT